Jo Aichinger hat seit den 1990er Jahren die Kunst- und Kulturszene der Stadt und des Landes NÖ entscheidend mitgeprägt. 1955 in Bad Aussee geboren und in Fels am Wagram aufgewachsen, kam er als Autodidakt zur Kuratierung avancierter Musikveranstaltungen. In den frühen 1980er Jahren gründete er den Jazzklub Thürnthal und später die Kunstwerkstatt Tulln. 1995 gestaltete Aichinger anlässlich der 1000-Jahr-Feier der Stadt Krems das Akkordeonfestival und legte damit den Grundstein für Glatt&Verkehrt, das 1997 zum ersten Mal stattfand, Mit dem Festival wollte er „zeigen, dass es noch etwas anderes gibt, als die eigenen vier Wände und die eigene Kultur“, erklärte er sein Konzept. Für die Minoritenkirche initiierte Jo Aichinger das Osterfestival Imago Dei. Die jüngste Eröffnung des heurigen Festivals mit der Uraufführung von Wolfgang Mitterers „am morgen, als die sonne aufging“ konnte er noch besuchen.
Jo Aichinger wurde mehrfach ausgezeichnet: 2014 mit dem Ehrenpreis der Jury des Austrian World Music Award, 2017 mit dem Würdigungspreis in der Sparte Musik des NÖ Kulturpreisen und dem Österreichischen Kunstpreis in der Kategorie Musik. Vergangenes Jahr hat ihn Bürgermeister Dr. Reinhard Resch mit der Goldenen Ehrennadel der Stadt Krems ausgezeichnet. Resch: „Jo Aichinger, seinem kreativen Geist und seinen Initiativen, ist es zu verdanken, dass heute die kulturinteressierte Welt auf Krems blickt. Das Festival Glatt&Verkehrt zieht jedes Jahr ein internationales Publikum nach Krems, und das Osterfestival Imago Dei im Klangraum Krems Minoritenkirche ist mit seinem Anspruch ein außerordentliches und in der Szene viel beachtetes Ereignis.“
Jo Aichinger hinterlässt Ehefrau Barbara und zwei Kinder.