Hans Iron beherrschte mehrere Fremdsprachen und war deshalb als Dolmetscher im Kriegsgefangenenlager Stalag XVII-B im Einsatz. Er führte in dieser Zeit akribisch Tagebuch. In kleinen Notizbüchern hielt er seine Aufzeichnungen fest. Diese geben Einblicke in den Tagesablauf, die berufliche Tätigkeit und das Privatleben des Dolmetsches.
Die Tochter von Hans Iron, Dagmar Hoffmann, hat diese Aufzeichnungen nun dem Stadtarchiv überlassen. Bewegt nahmen Archivar Daniel Haberler-Maier und Kulturamtsleiter Gregor Kremser die Tagebücher entgegen. „Diese Notizen sind wertvolle Zeitdokumente aus den Jahren des Zweiten Weltkriegs und ein wahrer Schatz für unser Archiv“, bedankten sie sich bei Dagmar Hofmann.
Die Schenkung hat Historikerin Edith Blaschitz von der Universität für Weiterbildung Krems vermittelt. Sie arbeitet im Rahmen eines Forschungsprojekts (NS-„Volksgemeinschaft“ und Lager im Zentralraum Niederösterreich) und lädt dafür Bürger:innen zur Mitarbeit ein. Dabei kommen immer wieder Quellen aus Familienbesitz ans Tageslicht, die der Forschung zur Verfügung gestellt werden.
Foto: Kulturamtsleiter Gregor Kremser, Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier und Historikerin Dr. Edith Blaschitz blättern interessiert in den Notizen des Hans Iron. Dagmar Hoffmann (2. Von links) hat die Tagebücher ihres Vaters dem Stadtarchiv überlassen.