Schon als Lehrer an der Handelsakademie zeigte sich Hellmut Raschbachers Leidenschaft für die Musik: Neben kaufmännischen Fächern widmete er sich der Gründung eines Schulchors, der durch sein Engagement zahlreiche Wettbewerbe gewann. Mit der Gründung der Kremser Singgemeinschaft im Jahr 1975 schloss er eine kulturelle Lücke, die durch den Verlust des vielseitigen Chorleiters Wilhelm Wolter entstanden war. Unter Raschbachers Leitung erklangen Volkslieder, Madrigale und große Werke der Sakralmusik in den Kirchen von Krems und Umgebung.
Akribischer Forscher und Musiker
Raschbachers Hingabe zur Musik zeigte sich auch in seinen außergewöhnlichen Projekten: Für die 1000-Jahr-Feier von Krems 1995 rekonstruierte er eine barocke Messe von Johann Georg Zechner, und für den 200. Geburtstag von Ludwig Ritter von Köchel widmete er sich der Aufführung einer Fux-Messe – ein Unterfangen, das hunderte Stunden akribischer Arbeit erforderte.
Großer Idealismus
Die Förderung junger Musikerinnen und die Integration lokaler Talente sowie renommierter Künstlerinnen aus der Region und darüber hinaus lagen ihm besonders am Herzen. Sein Idealismus war beispielhaft: Nicht selten finanzierte er Konzerte aus eigener Tasche, um unvergessliche musikalische Erlebnisse zu ermöglichen.
Cembalo der Musikschule gespendet
Mit seinem Ruhestand im Jahr 2000 trat er keineswegs kürzer. Bis zur Auflösung der Kremser Singgemeinschaft im Jahr 2023 leitete er weiterhin Konzerte und schenkte der Köchel-Musikschule wertvolle Materialien und Instrumente, darunter sein Cembalo, das bis heute regelmäßig genutzt wird. Für seine herausragenden Verdienste verlieh ihm die Stadt Krems die Wappenplakette in Gold.
Trauerfeier am 26. November
Die Trauerfeier findet am Dienstag, 26. November um 13.30 Uhr in der Aufbahrungshalle des Kremser Friedhofes statt.