Gerhard Bruckner war einer der Ersten, die das neue Leitsystem auf dem Bahnhofplatz gleich „testete“. Er vertritt die Gruppe der sehschwachen und blinden Menschen im Behinderten-Beirat der Stadt Krems und hat dieses Projekt ins Leben gerufen. Dank des Systems ist es ihm nun möglich, selbstständig den Weg vom Bahnhof in Richtung Innenstadt zu finden. Taktile Stege verbinden das Bahnhofsgebäude mit den Bus-Stationen auf dem Vorplatz und Straßenübergänge, so dass das Überqueren der Straße auch für sehschwache Personen sicher ist. In den kommenden Wochen soll auch eine verbale Darstellung des Leitsystems folgen.
Damit die Menschen, für die es installiert ist, in vollem Umfang nutzen können, ist ein wenig Rücksichtnahme und Achtsamkeit von Anrainern und Passanten gefragt. Die Stadt ersucht sie deshalb, die Stege beim Schneeräumen sorgsam (in Längsrichtung) zu säubern, damit sie nicht beschädigt werden. Sie sollten auch nicht mit sperrigen Gegenständen, wie Tische, Stühle, Werbeständer etc. verstellt werden. "Blinde Menschen nehmen diese Hindernisse nicht wahr, und es besteht die Gefahr, dass sie sich verletzen“, klärt Gerhard Bruckner auf. Das taktile Leitsystem ist in Zusammenarbeit der Stadt Krems mit dem Behindertenbeirat umgesetzt worden.
Foto: Begehung des taktilen Leitsystems auf dem Bahnhofplatz: Christoph Stricker, Gerhard Bruckner (der das System gleich in der Praxis testete), Planer Ing. Günther Ertl, Gerald Kauschitz (Fa. SIMARK), Reinhard Faltinger und Vizebürgemeisterin Eva Hollerer (von links). © Stadt Krems