Die Kleingruppenschule Krems steht Schüler:innen mit einem sonderpädagogischem Förderbedarf offen. Kinder und Jugendliche mit Lern- oder Verhaltensbehinderungen werden nach unterschiedlichen Lehrplänen unterrichtet. Manche benötigen den Lehrplan der Allgemeinen Sonderschule, der etwas leichter als der reguläre Lehrplan an Volks- oder Mittelschulen ist. Für Kinder mit geistigen Beeinträchtigungen gibt es einen speziellen Lehrplan. Eine Gutachterkommission entscheidet darüber, welches Kind welchen Lehrplan erhält.
Maximal acht Kinder pro Klasse
An der Sonderschule (ASO) werden die Schüler:innen in Kleingruppen unterrichtet – daher nun auch die Namensänderung. Eine Klasse besteht aktuell aus maximal acht Schüler:innen. „Zu uns kommen Kinder, die es nicht schaffen, in einer großen Klasse zu bestehen“, schildert Direktorin Regina Holzer. Ihre Schützlinge erwarten in der Kleingruppenschule eine ruhigere Umgebung und mehr Zuwendung.
Wertschätzender Umgang
Ein Großteil der zwölf Klassen ist mit zwei Lehrkräften oder einer Pädagogin und einer Schulassistentin besetzt, die somit die Möglichkeit haben, individuell auf jedes Kind einzugehen. Denn die Kinder und ihre Bedürfnisse stehen in der Kleingruppenschule im Zentrum, eine wertschätzende Begegnung hat absolute Priorität. Der Tagesablauf ist klar vorgegeben, die Kinder sollen Geborgenheit und Halt erfahren. „Es ist total schön zu sehen, wie sich die Kinder entwickeln und wieder aufblühen“, freut sich Regina Holzer, die seit 21 Jahren an der Schule unterrichtet und ihr mittlerweile seit vier Jahren vorsteht.
Individuelle Förderangebote
Die rund 30 Lehrkräfte sind alle speziell ausgebildet und verfügen auch noch über unterschiedliche Zusatzqualifikationen. So absolvieren beispielsweise elf Lehrkräfte eine Ausbildung in Unterstützter Kommunikation, um Kinder zu fördern, die keine oder nur eine begrenzte Lautsprache haben. Regelmäßig kommen die Lehrkräfte zu Teambesprechungen zusammen, um den Förderbedarf für jedes Kind zu erheben. Die Lehrkräfte können dabei auf ein umfangreiches Angebot zurückgreifen. Sprachheilunterricht, Musiktherapie und eine tiergestützte Pädagogik zählen hier genauso dazu wie die Sensorische Integration, Snoezelen (ein Ruheraum mit Wasserbett, leiser Musik und beruhigenden Lichteffekten) und verschiedene Sportangebote. Auch Ergo- und Physiotherapieeinheiten können die Kinder in der Schule absolvieren, um den Eltern zusätzliche Wege in der Freizeit zu ersparen.
Berufsleben als Ziel
Die Kinder können maximal zwölf Jahre in der Kleingruppenschule bleiben. Ziel ist jedoch, sie – sofern möglich – an eine herkömmliche Mittelschule zurückzuführen bzw. sie fit fürs Berufsleben zu machen. Viele von ihnen erhalten in der Kleingruppenschule die Chance, dank individueller und intensiver Förderung in Zukunft ein eigenständiges Leben führen zu können.
Weitere Informationen: www.kremsbildet.at