Gemeinderat Wolfgang Mahrer und seine Schwester Eva Richter-Mahrer übergaben Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier zahlreiche persönliche Dokumente und Korrespondenzen ihrer 1989 verstorbenen Mutter zur dauerhaften Aufbewahrung. Im Kremser Stadtarchiv werden die Dokumente unter geeigneten Bedingungen gelagert und stehen der Forschung und der interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Therese Mahrer (Jahrgang 1912) war die erste Frau im Kremser Stadtsenat und in dieser Funktion von 1945 bis 1950 für Kunst, Kultur und Schulen zuständig. Ihr größter Erfolg war es, die ehemalige Kremser Kaserne von der russischen Besatzungsmacht als Schul- und Wohngebäude zu erhalten. So konnten die HTL, die HLM HLW, aber damals auch viele Berufsschulen in Krems verbleiben. Dieser Erfolg trug Therese Mahrer die Bezeichnung „Mutter der Kremser Schulen“ ein. Aufgrund ihres Engagements für die Restaurierung von Göttweigerhof- und Förthof-Kapelle wurde sie auch „Kapellen-Reserl“ genannt.
„Diese Schenkung an das Stadtarchiv unterstreicht einmal mehr die wichtige Rolle unseres Archivs als Gedächtnis der Stadt Krems. Ich bin stolz auf die umfangreichen Bestände, die durch diesen Nachlass wieder eine wichtige Erweiterung erfahren“, betont Bürgermeister Peter Molnar. „Ich freue mich darüber, dass der Nachlass DER Pionierin der Kremser Kultur- und Bildungspolitik der direkten Nachkriegszeit nun für die interessierte Öffentlichkeit und für die Forschung zur Verfügung steht“, ergänzt Kulturgemeinderätin Elisabeth Kreuzhuber.