Im vergangenen Jahr wruden 212.891 Gästenächtigungen in Krems gezählt. Das sind rund drei Viertel des Niveaus von 2019, dem Jahr vor Ausbruch der Pandemie, und das obwohl das Frühjahr 2022 im Zeichen einer heftigen Covid-Welle stand. Erfreulich ist vor allem die Entwicklung im zweiten Halbjahr: Von Juli bis Dezember 2022 waren die Betten in den Beherbergungsbetrieben fast so gut ausgelastet wie im Jahr vor der Gesundheitskrise.
Auch der Anteil der ausländischen Gäste (88.821 Übernachtungen) ist vergangenes Jahr wieder gestiegen. Ihr Anteil stieg von 36,3 Prozent auf 40 Prozent. Deutsche Urlauber bildeten hier mit 52.014 Übernachtungen die größte Gruppe. Auch Gäste aus Frankreich, Schweden kamen wieder vermehrt nach Krems, bemerkenswert war auch das starke Plus bei Gästen aus Übersee (Australien und USA) nach dem Wegfall der Reisebeschränkungen. In Summe verbuchten die Tourismusbranche 112.845 Ankünfte. Im Durchschnitt verbrachten die Gäste 1,9 Tage in Krems.
Optimistisch in die Saison 2023
„Wie in den beiden Vorjahren war Krems auch 2022 vom geschwächten Wirtschaftstourismus stärker betroffen als ländliche Gemeinden“, sagt Elisabeth Winkler vom Stadtmarketing Krems. Trotzdem schneidet die Stadt im Verhältnis zu den Wachau-Gemeinden überdurchschnittlich gut ab. Krems Tourismus liegt auch landesweit leicht über dem Durchschnitt.
Im Krems Tourismus blickt man mit Zuversicht nach vorne. Elisabeth Winkler rechnet mit weiteren Zuwächsen, vor allem bei inländischen Gästen und Urlaubern aus Deutschland. Sie sieht aber auch noch Potenzial in den Märkten Schweiz, Liechtenstein, Ungarn und Tschechischer Republik. Aber auch beim Seminar- und Kongresstourismus erwartet man sich Steigerungen. „In diesem Segment werden wir verstärkte Marketingmaßnahmen setzen“, so Winkler.
Schwerpunkt Kongress- und Kulturtourismus
„Die Pandemie hat vieles auf den Kopf gestellt und auch den Tourismus ordentlich durchgewirbelt. Umso wichtiger ist es daher, dass wir jetzt unsere Strategie überdenken und auf die neuen Entwicklungen reagieren“, sagt Doris Denk, Bereichsleiterin für Bildung, Kultur und Tourismus. Sie kündigt an, dass die Tourismusstrategie Krems 2030 in den nächsten Monaten überarbeitet wird. Vizebürgermeister Dr. Florian Kamleitner ergänzt: „Unsere besondere Rolle als Kultur- und Wissenschaftsstandort bietet uns Chancen, die wir durch neue Schwerpunkte im Hinblick auf Tagungs-, Kongress- und Kulturtourismus nutzen wollen.“