Im vergangenen Winter ging die Burgruine Rehberg durch Schenkung vom Verein zur Förderung der Revitalisierung und Denkmalpflege ins Eigentum der Stadt über. Ziel ist nun die Weiterführung der Sanierung, um sie für die öffentliche Nutzung zugänglich zu erhalten.
Bereits im Vorfeld der Schenkung war eine Zustandserhebung durchgeführt und ein Sanierungskonzept sowie mit Unterstützung des Landes ein geologisches Gutachten für die Ruine Rehberg erstellt worden.
Die ersten Arbeiten gingen in den vergangenen Wochen über die Bühne.
Für eine Besichtigung und Befundung mussten zunächst lockere Teile abgeräumt und maßgebliche Felsbereiche von Bewuchs befreit werden. Als Maßnahmen folgten zwei Pfeiler aus Spritzbeton und mehrere Stabanker zur Sicherung eines vorspringenden Felsens. Die Stahlbetonfundamente wurden vom städtischen Wirtschaftshof hergestellt. Die Arbeiten sind mit dem Bundesdenkmalamt und der Kulturabteilung des Landes abgestimmt und werden von diesen auch gefördert. Voraussichtlich Ende Mai sind diese Arbeiten abgeschlossen.
Bgm. Resch: „Kulturelles Erbe pflegen und bewahren!“
„In ihrer wechselvollen Geschichte gehörte die Burgruine verschiedenen Adelsgeschlechtern und privaten Eigentümern, zwischendurch auch der Gemeinde Rehberg und zuletzt einem Verein. Seit kurzem ist sie im Eigentum der Stadt Krems. Nicht zuletzt ist diese Übernahme Ausdruck unserer Verantwortung gegenüber dem baukulturellen Erbe in unserer Stadt, das wir zu bewahren und zu pflegen haben“, sagt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch.
Die Ruine Rehberg fällt in den Zuständigkeitsbereich der Kulturverwaltung. Nach Abschluss der Sanierungsarbeiten soll die Burg wieder öffentlich zugänglich sein. Kulturbereichsleiterin Doris Denk: „Die Burgruine Rehberg ist kulturelles Zentrum im Stadtteil und wird von Vereinen und der Pfarre genutzt. Diesen Weg der Zusammenarbeit wollen wir auch in Zukunft gemeinsam mit den Rehbergerinnen und Rehbergern gehen“.
Zur Geschichte: Erstmalige Erwähnung im Jahr 1141
Die Ruine ist eines der ältesten Gebäudereste im nördlichen Stadtteil von Krems. Erstmals 1141 erwähnt, thront sie auf einem steilen Felshang über Altrehberg. Sie diente als Residenz vieler Adeliger, unter anderen der Lengenbacher, Babenberger und Habsburger.
Im 16. und 17. Jahrhundert wurde die Burg zu einem Wohnschloss umgebaut. Um 1800 verkaufte der letzte adelige Besitzer Falkenhayn das Gebäude an die Gemeinde Rehberg.
Ab dieser Zeit begann der Verfall des Bauwerks: So wurden größere Bauteile abgebrochen und von der Bevölkerung als Baumaterial verwendet. Später traten wieder private Eigentümer auf. Der Verein zur Förderung und Erneuerung von Krems (später Verein zur Förderung der Revitalisierung und Denkmalpflege) war ab 1969 mehr als 50 Jahre Eigentümer. In dieser Zeit wurde die Anlage archäologisch untersucht, saniert und immer wieder gesichert.
Durch den Schenkungsvertrag ging die Burg 2020 ins Eigentum der Stadt Krems über.
Foto: Werner Retter, Doris Denk, Bürgermeister Reinhard Resch, Daniel Haberler-Maier, Gregor Kremser (von links) beim Lokalaugenschein auf der Ruine Rehberg.
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