Jedes Schriftstück stellt seine individuellen Ansprüche. Starke Benutzung, Umwelteinflüsse und mikrobiologische Faktoren strapazieren die Archivalien. Dazu sind verschiedene Materialien zu berücksichtigen: Hadern- und Holzschliffpapier, Pergament, Leder, Textilien und Fotografien.
Das Stadtarchiv als Gedächtnis der Stadt Krems bewahrt diese Stücke für die Nachwelt.
Die Restauratorin Patricia Engel vom Zentrum für Kulturgüterschutz der Donau-Uni Krems widmet sich seit Juli 2020 an zwei Tagen im Monat den Herausforderungen der Restaurierungsarbeiten. Sie ist eine international anerkannte Expertin auf diesem Gebiet.
Zu ihren Aufgaben zählt die chemische Reinigung von Schimmel- und anderen Pilzen, das Beseitigen von mechanischen Schäden (wie Risse, Reparatur von Buchblöcken und -einbänden) und die nachhaltige Konservierung wertvollen Archivguts. Sie geht dabei nach modernsten wissenschaftlichen Standards vor, die sie teilweise selbst erarbeitet hat. Dies beinhaltet nicht nur die fachgerechte Wiederherstellung bisheriger Schäden sowie die Vermeidung künftiger durch geeignete und erprobte Maßnahmen, sondern auch das Prinzip der Reversibilität, also der Möglichkeit, sämtliche angewendete Methoden rückgängig machen zu können, um bei neuen wissenschaftlichen Ansätzen entsprechend vorgehen zu können. Dies ist vor allem deshalb wichtig, um die Authentizität eines historischen Schriftstücks zu wahren, ohne es dabei zu verfälschen.
Foto: Doris Denk, BA (Bereichsleiterin Bildung, Kultur und Tourismus), Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, MSc, Dr.in Patricia Engel, Daniel Haberler-Maier, MA (Stadtarchiv) (von links)