Ein Park in Stein wird nach Hedwig Stocker benannt, die während des 2. Weltkriegs als Aufseherin in der Haftanstalt Stein tätig war. Mit der Benennung folgt die Stadt der Empfehlung des Kremser HistorikerInnenbeirats.
Hedwig Stocker (1903-1997) war von 1941 bis 1950 Aufseherin in der Haftanstalt Krems. Sie zeichnete sich gegenüber den weiblichen politischen Gefangenen durch große Menschlichkeit und unparteiische Gerechtigkeit aus – in einem System, in dem Willkür besonders in der Justiz auf der Tagesordnung stand. Aus alten Dokumenten und Briefen geht hervor, dass sie von den weiblichen Häftlingen für ihre Unparteilichkeit, ihre Menschlichkeit und Zivilcourage geschätzt und geliebt wurde. Gegen Kriegsende versteckte sie politische Häftlinge in ihrem Gartenhaus.
Auf Empfehlung des Kremser HistorikerInnenbeirats fällte der Gemeinderat im Juni den einstimmigen Beschluss für die Benennung des Hedwig-Stocker-Parks. „Niemals dürfen wir die Gräueltaten des Nationalsozialismus vergessen“, sagt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch. „Umso bedeutender ist es, dass wir die Verdienste jener würdigen, die in dieser Zeit Widerstand leisteten und sogar ihr Leben aufs Spiel setzten, um andere Menschen zu retten“, so der Stadtchef.
Näheres über Hedwig Stocker im museumkrems (bis 1.11.2021)
Der Hedwig-Stocker-Park befindet sich Stein, in unmittelbarer Nähe des Göttweigerhofes und der Steiner Kellergasse am Beginn der Dr.-Karl-Dorrek-Straße. Wer Näheres über Hedwig Stocker erfahren möchte, hat noch bis Ende Oktober die Gelegenheit dazu beim Besuch der Ausstellung „Wo sind sie geblieben? Die Frauen von Krems“ im museumkrems.
Foto: Kulturamtsleiter MMag. Gregor Kremser, PhD, Historiker Mag. Dr. Robert Streibel, Bereichsleiterin für Kultur & Bildung Doris Denk, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, MSc, Stadtrat Günter Herz, Amtsleiterin für Stadt- und Verkehrsplanung Mag. DI Silvia Schmid, Norbert Karl Zillner (Sohn von Hedwig Stocker sowie Enkel und Urenkelkinder), Stadtarchivar Daniel Haberler-Maier, MA