„Die Diözese St. Pölten ist auf das Angebot der Stadt Krems eingegangen und bis Anfang September sollen erste Vertragsentwürfe ausgearbeitet werden“, freut sich Bürgermeister Peter Molnar über die grundsätzliche Einigung zum Kauf der Kirche Lerchenfeld. „Für den Großteil der Investition wurde bereits im Budget 2024 vorgesorgt, ein kleineres, abgetrenntes Stadtentwicklungsgebiet kann jetzt noch zusätzlich erworben werden“, betont der Stadtchef. Mit dem Angebot zum Erwerb der bereits säkularisierten Kirche und der umgebenden Parkanlage wurde dem Wunsch zahlreicher Bürger:innen Rechnung getragen.
Gemeinderat soll im Herbst entscheiden
Erste Vorgespräche über die Nachnutzung des Areals wurden ebenfalls bereits aufgenommen, der Grünraum um die Kirche soll erhalten und ansprechend gestaltet werden. „Ich freue mich sehr über die grundsätzliche Einigung mit Bischof Schwarz und danke für die sehr wertschätzenden Verhandlungen. Jetzt müssen noch zügig die Verträge ausgearbeitet werden, um sie dem Kremser Gemeinderat spätestens im Oktober zur Abstimmung vorlegen zu können“, erläutert Bürgermeister Molnar das weitere Vorgehen.
Ziel: neue Nutzungsmöglichkeiten schaffen
Mit dem Kauf der Kirche und des Grünraums kann die Stadt Krems ein für den Stadtteil Lerchenfeld sehr bedeutsames zeit- und religionsgeschichtliches Bauwerk erwerben. „Unsere Aufgabe wird sein, die Bauwerke am Areal zu erhalten, zu adaptieren und neue Nutzungsmöglichkeiten zu schaffen. Zusätzlich können wir noch eine kleinere Fläche für die weitere Stadtentwicklung erwerben“, meint Molnar abschließend.
Vermächtnis der „Arbeiterpfarre“ achten
„Mit dem Erwerb der Liegenschaft will die Stadt auch den vorwiegend aus der Steiermark stammenden Arbeitern Respekt zeigen, die sich in den fünfziger Jahren finanziell und tätig am Kirchenbau beteiligt haben. Sie haben den Stadtteil Lerchenfeld geschaffen, der mit diesem Zentrum zur neuen Heimat für die entwurzelte Arbeiterschaft werden konnte. Die Stadt Krems wird dieses Vermächtnis achten“, ergänzt Finanzstadtrat Helmut Mayer.
Vizebürgermeister Florian Kamleitner ergänzt: „Meine Position ist seit langem bekannt, daher freue ich mich, dass sich Stadt und Diözese im Sinne der Bürgerinnen und Bürger von Landersdorf und Lerchenfeld einig wurden."
Zum Hintergrund
Die Pfarrkirche St. Severin in Lerchenfeld wurde in den Jahren 1954 bis 1959 errichtet und steht unter Denkmalschutz. Aufgrund eines Rückgangs der Zahl der Gläubigen wurde die Pfarre Krems-Lerchenfeld im Jahr 2023 mit der Kremser Pfarre St. Paul fusioniert. Am 27. August 2023 fand in der Lerchenfelder Kirche ein Abschiedsgottesdienst statt, seither wird sie nicht mehr genutzt. Die Katholische Kirche hat das Areal schließlich, wie auch einige andere Objekte in Niederösterreich, zum Verkauf freigegeben.