Ich bin hier heißt das Kunstprojekt von Iris Andraschek, mit dem sie sich auf Spurensuche jüdischer Frauen in Krems begibt. Während des Nationalsozialismus
hat das Schicksal der Jüdinnen zur Vertreibung und Ermordung geführt. Die Historikerin Edith Blaschitz hat auf Basis der Forschungen von Friedrich Polleroß, Doris Steiner, Robert Streibel und eigenen Recherchen bisher die Lebensdaten und Wohnorte von mehr als hundert Kremser Jüdinnen recherchiert.
Weitgehend unbekannt sind die Biografien der Vertriebenen. Durch das Aufbringen von Farbe mit Hilfe handgefertigter Schablonen werden Teppiche angebracht, die den Frauen symbolisch ihren Platz in Krems zurückgeben. Sie entheben diese Frauen der Anonymität, benennen sie, stellen die Verbindung zur Geschichte her und geben ihnen zumindest für einen Zeitraum ihren Ort zurück - die symbolischen Teppiche sind Träger biografischer Informationen, von Namen und Tätigkeiten der Frauen. Die Farbe wird sich wieder je nach Witterung auflösen – damit wird der Kontext zur Vergänglichkeit aufgezeigt.
Zwei der verwendeten Teppichschablonen werden in den Ausstellungen in Wo sind sie geblieben? - Die Frauen von Krems im museumkrems sowie in Spuren und Masken der Flucht in der Landesgalerie Niederösterreich zu sehen sein und verknüpfen die beiden Ausstellungen mit dem Kunstprojekt im öffentlichen Raum.
Stadtplan zum Projekt "Ich bin hier" zum downloaden. Diesen Stadtplan zum Kunstprojekt "Ich bin hier." bekommen Sie gratis in gedruckter Form u.a. im museumkrems und in der Landesgalerie Niederösterreich.
Ein Projekt von Iris Andraschek veranstaltet von Kremskultur in Kooperation mit dem museumkrems, der Landesgalerie Niederösterreich und der Kunstmeile Krems.
Spuren und Masken der Flucht bis 26. September 2021 Landesgalerie Niederösterreich
Wo sind sie geblieben? - Die Frauen von Krems bis 1. November 2021 museumkrems
Hier finden Sie eine Liste der 112 Mädchen und Frauen jüdischer Herkunft aus dem Bezirk Krems ab 1938 die vertrieben wurden, flüchten konnten oder deportiert und ermordet wurden. Einige wenige überlebten in der Kremser Region.
Mit Unterstützung von Kunst im öffentlichen Raum Niederösterreich und dem Österreichischen Nationalfonds.
Foto: Eva Engelberger (Landesgalerie NÖ), Bgm. Reinhard Resch, Gabriele Ecker und Katarina Petter (Kulturabteilung Land NÖ), Landesrätin Christiane Teschl-Hofmeister, Günther Oberhollenzer (Landesgalerie), Iris Andraschek, Kulturamtsleiter Gregor Kremser, Kulturbereichsleiterin Doris Denk, museumkrems-Leiterin Sabine Laz (von links) eröffnen das Kunstprojekt im öffentlichen Raum.
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