Eine Handvoll Gäste stellte sich gleich am Eröffnunstag der neuen Ausstellung ein und konnte den Ausführungen des Künstlers zu seiner Arbeit lauschen. „Es geht um Abgrenzung, und die hat immer etwas mit Gewalt zu tun“, sagt Florian Nährer, nicht ohne auf die gegenwärtige politische und gesellschaftliche Lage auf der ganzen Welt anzuspielen. „Das Thema ist aktueller denn je: Grenzen werden wieder aufgezogen, und eine Pandemie führt vielleicht dazu, dass sich einzelne Bezirke voneinander abkapseln“, so der Künstler, der Malerei als Prozess versteht. Seine Bilder betrachtet er als offene Spielflächen. Die Bildwerdung selbst dient ihm zum Nachdenken und als gedankliche Weiterführung einer Form oder Komposition.
Florian Nährer (geboren 1976 in St. Pölten) studierte Kunstgeschichte, Geschichte und Theologie und war später Assistent von Erwin Wurm und Hermann Nitsch. Die Bilder in der galeriekrems sind sehr bunt und von starker Farbkraft. Carl Aigner bezeichnete sie beim Rundgang als „opulent“. Sie seien fast eine Hommage an das barocke Krems. Durch ihre Mehrdeutigkeit zwingen sie den Betrachter, genau hinzusehen. „Damit laufen sie quer zur einfachen Lesbarkeit gegenwärtiger Bildwelten“, so der Kunstexperte.
Florian Nährer: Contemplating reality - Nothing is perfect, nothing is finished, nothing lasts; galeriekrems ist bis 12. Februar 2021 während der Bücherei-Öffnungszeiten zu sehen: Mo 12-19 Uhr, Di 9-16 Uhr, Mi 9-12 Uhr, Do 12-18 Uhr, Fr 12-16 Uhr. www.museumkrems.at
Foto: Florian Nährer (ganz links) präsentiert seine Arbeiten in der galeriekrems. Mit Kulturamtsleiter Gregor Kremser, Bürgermeister Dr. Reinhard Resch, Carl Aigner und Doris Denk, Leiterin des Bereichs Kultur. © Stadt Krems