Die renommierte niederösterreichische Künstlerin und Soziologin Susanne Schober präsentiert in der galeriekrems bis zum 1. September ihre neuesten Werke. Schober, bekannt für ihr zentrales Motiv des menschlichen Körpers, verwendet in ihren Siebdrucken, Malereien und Fresken oftmals deformierte oder abstrahierte Körperdarstellungen. Diese dienen als Projektionsflächen für wesentliche Fragestellungen unseres Daseins. In der aktuellen Ausstellung vermittelt Schober den menschlichen weiblichen Körper aus der ICH-Perspektive im Kontext der Frauenbewegung ihrer gesellschaftspolitischen Erfahrungen. Sie lädt die Besucher:innen dazu ein, diese faszinierenden Zusammenhänge zu entdecken und zu reflektieren.
„Das Private ist politisch! Lautete der Grundsatz der Frauenbewegung der 1970er Jahre. Probleme der individuellen Erfahrungswelt betreffen in gleicher Weise das gesellschaftliche System. Susanne Schober wirft Fragestellungen auf, die nach wie vor Gültigkeit haben. Die Künstlerin fordert uns mit ihren Bildern und Grafiken auf, uns mit gesellschaftlichen Strukturen und Machtverhältnissen in kritischer Weise auseinanderzusetzten“, sagt Gemeinderätin Elisabeth Kreuzhuber, Kulturbeauftragte des Bürgermeisters bei der Eröffnung.
Körperfragmente, aufbereitet wie Schnittmuster aus Modemagazinen, werden zu großformatigen, vielschichtigen Siebdrucken arrangiert. Der eigene Körper wird in Kombination mit unterschiedlichen Ornamenten und Mustern sowie Pflanzendetails zur Landschaft. Entgegen der herkömmlichen Siebdrucklogik arbeitet die Künstlerin aber nicht in großen Auflagen, sondern macht jeden Druck zu einem Unikat. Zusätzlich zeigt Schober, die in Amstetten sowie der Stadt Haag lebt und arbeitet, Fresken auf unterschiedlichen Trägermaterialien. Damit nähert sich die Künstlerin auch formal an die zahlreichen im Dominikanerkloster erhaltenen mittelalterlichen Freskendetails an.
„Auf den ersten Blick wirken Susanne Schobers Arbeiten zart und fast fragil, doch beim näheren Hinschauen rüttelt sie uns wach und konfrontiert uns mit gesellschaftlichen Zuständen, die von Manipulation und Machtlosigkeit dominiert werden“, ergänzt Doris Denk, Bereichsleiterin für Kultur und Bildung.
Susanne Schober: Fragmentiert
Ausstellung: bis 1. September 2024 in der galeriekrems
Museumkrems, Körnermarkt 14, 3500 Krems, täglich von 10 bis 18 Uhr
www.museumkrems.at