„Krems ist heute eine hoch angesehene Kunst- und Kulturstadt mit einer großen Dichte an kulturellen Einrichtungen. Der Boden, auf dem diese Entwicklung stattfinden konnte, wurde in der Vergangenheit geebnet“, sagt Bürgermeister Dr. Reinhard Resch. „Der 130. Geburtstag ist für die Kremserinnen und Kremser ein guter Anlass, ins museumkrems zu kommen, der Geschichte des Hauses auf den Grund zu gehen und die aktuellen Ausstellungen zu bewundern“, lädt er ein.
Gleich zum Saisonstart steht die Eröffnung der wichtigsten Ausstellung des Jahres auf dem Programm: Der Wein ist schon reif in der Schale. Ein Blick in die Sammlungen. Die Schau ist ganz auf den runden Geburtstag ausgerichtet: Die Künstlerin Haruko Maeda setzt ausgewählte Objekte aus den historischen Sammlungen des museumkrems gemeinsam mit ihrer zeitgenössischen Kunst in Szene und spannt so den zeitlichen Bogen über 130 Jahre Sammlungsgeschichte museumkrems, das zu den zehn ältesten Stadtmuseen in Niederösterreich zählt.
Die lange Geschichte des museumkrems
Den Grundstein für ein Stadtmuseum legte der Kremser Stadtpfarrer Anton Kerschbaumer: Als 1881 ein Museums-Komitee gegründet wurde, war er der erste Obmann. Der erste Museumsraum wurde 1886 im Rathaus eingerichtet. Tatkräftige Unterstützung erhielt Kerschbaumer durch die Kremser Bürgerstochter Theresia Rotter. Sie war im Laufe der folgenden Jahrzehnte als erste Kustodin maßgeblich am Aufbau der Sammlungen beteiligt (und wurde 1922 für ihre Verdienste zur ersten Ehrenbürgerin der Stadt Krems ernannt).
Bald platzte der Raum aus allen Nähten und das Museum übersiedelte in leerstehende Räume im ehemaligen Dominikanerkloster. Zahlreiche Gönner, die das Vorhaben finanziell unterstützten – allen voran die Sparkasse Krems – machten es möglich, dass das Stadtmuseum am 4. Oktober 1891 am neuen Standort feierlich eröffnet werden konnte- übrigens fast zwei Wochen vor dem Kunsthistorischen Museum in Wien!
1928 wurde im Kreuzgang des Klosters das erste österreichische Weinbau-Museum eröffnet. Als 1940 das Stift Göttweig durch die Stadt enteignet wurde, profitierte auch das Museum: Große Teile wurden den städtischen Sammlungen zugewiesen (aber nach Ende des 2. Weltkrieges restituiert). Nach dem Auszug des Stadtkinos und des Feuerwehrdepots aus der Dominikanerkirche wurde nach umfassender Sanierung und Umbau 1971 die Ausstellung 1000 Jahre Kunst in Krems und das Stadtmuseum wiedereröffnet. Später erhielt es den Namen Weinstadtmuseum, und nach den jüngsten Umbaumaßnahmen 2011/12 seinen heutigen Namen museumkrems.
Die kurze Geschichte des Dominikanerklosters
Die Geschichte des Dominikanerkomplexes geht bis ins 13. Jahrhundert zurück, als der noch junge Orden der Dominikaner in Krems eine Niederlassung gründete. Die Einwölbung der Dominikanerkirche ist mit 1256 datiert. Kloster und Kirche waren stets eng mit der Region verbunden. Die Kirche zählte zu den größten Versammlungsorten, sogar der Landtag trat hier zusammen.
Nach Auflösung des Dominikanerordens unter Kaiser Joseph II wurde die Kirche 1786 entweiht und das Gebäude verkauft. Es folgten die unterschiedlichsten Nutzungen: Wohnungen und Werkstätten wurden eingerichtet, in der Apsis wurde zuerst das Stadttheater und später das Stadtkino untergebracht. Im Langhaus der Kirche wurde eine Zwischendecke eingezogen, das Obergeschoß diente als Getreidespeicher, im Erdgeschoß war bis zum Umbau Ende der 1960er Jahre die Kremser Stadtfeuerwehr untergebracht.
Aktuell im museumkrems:
- 24.3.: Eröffnung Martin Bilinovac: A Place Beyond, galeriekrems; zu sehen bis 8.5.
- 26.3.: Eröffnung Haruko Maeda: Der Wein ist schon reif in der Schale. Einblicke in die Sammlungen. bis 1.11.
- 25.3. – 1.11.: Rudolf Weber zum 150. Geburtstag. Kremser Ansichten.
- museumkrems, Körnermarkt 14, www.museumkrems.at
- Näheres: www.krems.at/kultur