Stadtjournal: Blasmusik, Klavierkindergarten Ukulele und Gitarre: In Krems können junge –und ältere – Musikbegeisterte die Möglichkeit nutzen, diese Instrumente in Form von Gruppenunterricht zu lernen. Warum gerade diese Fächer?
Hubert Pöll: Die genannten Fächer waren die ersten, in denen wir Lerngemeinschaften angeboten haben. Mittlerweile gibt es sie in allen Instrumentalfächern. Wesentlich ist die Frage, ob sich jemand künstlerisch weiterentwickeln möchte oder der soziale Faktor wichtiger ist. Ukulele zum Beispiel eignet sich besonders gut für das Begleiten von Liedern. Singen in der Gruppe macht einfach mehr Spaß. Natürlich hängt das Angebot auch von der Nachfrage ab. Je mehr sich für ein bestimmtes Instrument interessierten, umso eher bieten sich Lerngemeinschaft an.
Welche Vorteile bieten Lerngemeinschaften gegenüber Einzelunterricht?
Das große Plus ist die soziale Komponente: Kinder lernen, denken und arbeiten zusammen. Sie spornen sich gegenseitig an, tauschen Ideen aus und lernen, indem sie anderen zuhören. Schwierige Stellen zu üben, spornt in der Gruppe mehr an als wenn man alleine übt.
Empfehlen Sie auch Anfängern das Spielen in der Gruppe?
Ja. Ein gutes Beispiel dafür ist der Klavierkindergarten. Der ist ausschließlich für Kids im letzten Kindergartenjahr gedacht. Bei den anderen Angeboten lernen Anfänger und
Fortgeschrittene in einer Gruppe gemeinsam. Wir achten dabei besonders darauf, dass diese Lerngemeinschaften bezüglich Niveau und Alter der Schüler:innen homogene Gruppen bilden. Ein spezielles Angebot ist die Eltern-Kind-Gruppe in Ukulele mit drei Kindern und drei Müttern. Lerngemeinschaften fordern einen anderen Einsatz als Einzelunterricht, da das Lerntempo sehr unterschiedlich sein kann. Das erfordert andere Methoden und neue Unterrichtsstrukturen.